Normaler Kaffee reist oft weit um die Welt, bevor er in unseren Tassen landet. Nun müssen wir Kaffee nicht gleich komplett verbannen, denn zum einen hat fairer (!) globaler Handel auch seine guten Seiten, zum anderen finden wir die anregende Wirkung seines Koffeins nicht, beziehungsweise bei weitem nicht in vergleichbaren Mengen, in lokalen Wildpflanzen. Wer aber eine gelegentliche Alternative sucht, auf Koffein keinen Wert legt oder vielleicht auch beides miteinander mischen möchte, für den gibt es gleich mehrere Alternativen, die in Wald und Wiese zu finden sind.
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Ebenso verwendet werden können die Wurzeln der Wegwarte.
Geschmack: bitter und herb - dem von Kaffee recht nahe
Die Blätter werden von den Wurzeln getrennt und können anderweitig verwendet werden - zum Beispiel als Pesto, im Salat, in der Suppe, zum Trocknen als Vorrat für Tee, Suppe und so weiter.
Zum Waschen lege ich die Wurzeln zunächst für eine Weile in etwas kaltes / lauwarmes Wasser. Das Putzen ist etwas mühsam - eine Gemüse- / Wurzelbürste ist hier echt nützlich, um die Erde möglichst vollständig zu entfernen und außerdem in verschiedenste Ritzen zu kommen.
Für mich hat sich bewährt, die Wurzeln zunächst nicht einzeln sondern in der Schüssel grob gemeinsam mit der Bürste abzureiben - erst von der einen, dann von der anderen Seite. Größere Wurzeln lassen sich auch einzeln gut mit der Bürste putzen, kleine Wurzeln säubere ich eher mit den Fingern.
Zunächst lasse ich die Wurzeln als Ganzes für ein paar Stunden auf einem Geschirrhandtuch oder anderen Stück Stoff etwas trocken werden (Achtung, der Saft der Wurzeln kann zu Flecken führen).
Wenn die Wurzeln von außen etwas abgetrocknet sind, schneide ich die Wurzeln in dünne Scheiben oder Stücke. Diese kommen dann auf einem luftigen Untergrund - zum Beispiel einem Gitter, Tuch oder dünnem Edelstahlblech - an einen möglichst warmen, trockenen Ort, etwa über die Heizung, über den Ofen, in den lauwarmen Backofen oder an einen hohen Ort, zum Beispiel auf einen Schrank.
Das Trocknen dauert je nach äußeren Umständen (Temperatur, Raumfeuchtigkeit) einen bis mehrere Tage.
Es gibt verschiedene Eichen-Arten, die kulinarisch verwendet werden können. Die am meisten verbreiteten sind: Stiel-Eiche (Quercus robur) und Trauben-Eiche (Quercus petraea)
Eicheln können im Herbst, manchmal auch noch im frühen Winter gesammelt
werden. Darüber, ob solche, die schon keimen, noch verwendet werden
können, gehen die Meinungen etwas auseinander, tendenziell aber eher in
die Richtung, dass dies unproblematisch sein soll.
Wichtig: gerade bei Herbstfrüchten immer bedenken, dass wir Menschen nicht die einzigen sind, die diese als Nahrung nutzen.
Der aufwendigste Teil ist das Schälen. Methoden gibt es hier viele: mit dem Messer, mit dem Nussknacker. Ich würde hier empfehlen, möglichst erst mal verschiedenes auszuprobieren und zu schauen, was für einen selbst am angenehmsten funktioniert.
Manche lassen die Eicheln auch erst eine Weile trocknen bevor sie diese schälen.
Eicheln sind in aller Regel sehr bitter. Um die Bitterstoffe zu entfernen, werden sie für eine Weile eingeweicht. Es gibt zwei übliche Methoden - beiden gemeinsam ist, dass so lange eingeweicht wird, bis das Wasser klar wird.
Die geschälten Eicheln so, wie sie sind, oder etwas zerkleinert in einer Schüssel in Wasser einlegen. Wasser täglich wechseln.
Die geschälten Eicheln fein mahlen und in einem Tuch oder Beutel in langsam fließendes Wasser hängen - z.B. unter einem Wasserhahn oder in einen klaren Bach.
Der wichtigste Schritt, um dem Geschmack von Kaffee nahe zu kommen, ist das Rösten. Das kann in einer fettfreien Pfanne oder auch im Ofen (bei ca. 200 °C) gemacht werden. Es wird so lange geröstet, bis sich die Pflanzenstücke leicht dunkel (Dunkelbraun, nicht Schwarz) verfärben und intensiv riechen.
Zum Mahlen eignet sich eine Kaffeemühle ideal. Es kann aber auch im Mörser oder mit einer anderen Mühle versucht werden.
Für eine Tasse wilden "Kaffee" werden etwa ein bis zwei Teelöffel Pulver mit heißem Wasser aufgebrüht.
Fertig.